Geschichte der Burger Schuhfabrik

Der Gründer der Burger Schuhfabrik Conrad Tack stammte aus Krefeld entschloss sich aufgrund der nach 1882 schwierigen Wirtschaftslage im Rheinland zu einem Neubeginn in Burg.

Er baute in den Jahren bis 1896 eine Schuhfabrik an der Magdeburger Chaussee 1 in Burg auf, die zu den größten und bedeutendsten Deutschlands zählte. Erstmals in Deutschland beschäftigte der Fabrikant Conrad Tack einen Handelsreisenden und besaß firmeneigene Schuhgeschäfte.

1905 zog sich die Familie Tack aus der Firma zurück und die Firma wurde durch Wilhelm Krojanker, Berlin und Alfred Zweig, Burg übernommen. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 emigrierte der jüdische Aktionär Hermann Krojanker, der nichtarische Aufsichtsrat trat zurück und das Familienunternehmen der Brüder Freudenberg erwarb das Unternehmen.

Nach Kriegsende 1945 wurde die Fabrik in Burg infolge der Reparationsleistungen demontiert, aber bereits ab 1946 als volkseigener Beitrieb neu aufgebaut  und unter dem Namen VEB Schuhfabrik „Roter Stern“ Burg bekannt. Im Jahr 1990 erreichte die Fabrik mit 2.700 Beschäftigten eine Höchstproduktion von 16.000 Paar Schuhe je Tag.

Die Umwandlung in die „Burger Schuhfabrik GmbH“ endete Anfang 1992 mit der von der Treuhandanstalt verfügten Schließung der Burger Schuhfabrik GmbH, der Entlassung aller Mitarbeiter und der Versteigerung der gesamten Betriebsausstattung.

Nach ABM-Maßnahmen zur Beräumung und bereits teilweisem Rückbau von Nebenanlagen kaufte der Landkreis 1997 die Liegenschaften an der Magdeburger Chaussee1. Nach umfangreicher Sanierung und  Umbau des Gebäudekomplexes mit Finanzmitteln  in Höhe von 54 Millionen Mark ist nun seit dem Jahr 2000 die Berufsbildende Schule „Conrad Tack“ des Landkreises Jerichower Land ansässig.

 

Die Geschichte der Burger Schuhfabrik, ein Überblick über die Entwicklung der Schuhmode und ein Schuhkabinett mit Maschinen aus der industriellen Fertigung der Schuhe von der Entwicklung der Muster bis zum fertigen Schuh können heute in Räumen der Historischen Gerberei in der Hainstraße 12 in Burg besichtigt werden.

 

Die Ausstellung ist zu Sonderöffnungen (Hoffest am 01. Mai, Tag des offenen Museums, Museumsnacht) zugänglich.